Norbert Röttgen hat es allen gezeigt: Aus
eigener Kraft und ohne starke Fürsprecher ist der blitzgescheite
CDU-Hoffnungsträger am Wochenende zum mächtigsten Minister im Bund
aufgestiegen. Gegen Armin Laschet und die Landtagsfraktion, aber mit
92,5 Prozent der Delegierten beim Landesparteitag im Rücken hat er
gewagt und gewonnen. Wenn er nächste Woche beim Bundesparteitag zum
Stellvertreter Angela Merkels gewählt wird, ist Röttgen endgültig in
der Prinzenriege angekommen. Intellektuell, geschliffen scharf und
zum Frontalangriff beispielsweise auf »energiepolitische
Geisterfahrer« (bei Rot-Grün) fähig haben politische Beobachter ihn
erlebt. Ob er aber auf Dauer auch Provinz kann, muss der Überflieger
noch beweisen. Im Landtag hat er mit Karl-Josef Laumann einen treuen
Haudegen erster Güte, aber schon in der Landesgeschäftsstelle beginnt
der Dschungel. Nicht alle Regionalkonferenzen liegen an der Autobahn
nach Berlin und die rot-grüne Landesregierung hat ein ganzes Kabinett
hauptamtlich bezahlter Repräsentanten tagtäglich im Einsatz. Es gibt
viel zu tun für Norbert Röttgen. Laschet, Laumann und Co. haben schon
mal angefangen.
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