Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum neuen Opel-Chef

Nur fünf Tage hat es gedauert, da benennt
General Motors schon einen neuen Chef für seine deutsche
Automobiltochter Opel. Das sieht nach Entschlusskraft aus. In
Wirklichkeit geschieht hier nichts Halbes und nichts Ganzes. Thomas
Sendran darf zwar ans Steuer – im Gegensatz zum Vorgänger
Karl-Friedrich Starcke aber nur als stellvertretender
Vorstandsvorsitzender. Ohnehin ist Opels Chefsessel ein
Schleudersitz. In den vergangenen 20 Jahren haben acht Spitzenmanager
darauf Platz genommen. Bei jedem Wechsel müssen sich die Mitarbeiter
und ihre Vertretung, aber auch Werkstätten, Lieferanten und
schließlich die Autokäufer auf neue Versprechen und – öfter – auf
neue Drohungen mit Personalabbau und Betriebsschließungen einstellen.
Nachhaltigkeit sieht anders aus. Aber dafür haben die Eigentümer
offenbar kein Gespür. So lange Opel am Abschleppseil der
Konzernmutter General Motors hängt und sich nicht frei seinen Platz
unter den europäischen Autobauern suchen darf, wird die Talfahrt
unter wechselnden Chefs weitergehen. Opels größtes Problem ist nicht
der Mann an der Spitze. Opels Problem heißt GM.

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