Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Papstbesuch auf Lampedusa

Den autoverrückten Deutschen könnte am Montag
aufgefallen sein, dass der neue Papst auch ohne ein Papamobil aus
deutscher Produktion auskommt. Wer die Bilder von Franziskus– erster
Reise zu einem Ziel außerhalb des Vatikans genauer betrachtet, findet
viele Hinweise auf einen anderen Stil des 265. Nachfolgers Petri.
Gewiss zum Entsetzen des vatikanischen Protokolls und der
italienischen Sicherheit bewegt sich Franziskus wie
selbstverständlich unter den Mühsamen und Beladenen. Inmitten
Hunderter illegaler Flüchtlinge feiert er die Heilige Messe an
Europas hässlichster Grenze. Gleich nebenan liegt zur Warnung der
Schiffsfriedhof von Lampedusa. Wer aus Afrika kommend die Insel nach
einer lebensgefährlichen Überfahrt erreicht, wird mitnichten von
freundlichen Carabinieri empfangen. Vielmehr patrouilliert die
europäische Grenzschutzagentur Frontex, die in unser aller Auftrag
die Hürden rund um die reichen Länder des Nordens hochsetzt. Der
Papst hält uns allen den Spiegel vor: Vergesst nicht die Menschen,
handelt nach dem Herzen und nicht allein aus Kalkül.

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