Nach dem Prozess (gegen Gerhard Gribkowsky) ist
vor dem Prozess (gegen Bernie Ecclestone). Es geht gar nicht anders,
als dass sich nun auch der König der Formel 1 vor Gericht
verantworten muss. Dass er mit einem geschätzten Vermögen von drei
Milliarden Euro zu den reichsten Menschen der Welt zählt, macht den
Briten nicht immun. Ein Verfahren wird jedoch den Automobilrennsport
ein Mal mehr unter Rechtfertigungsdruck stellen. Für alle Banken und
ihre Angestellten ist das Geständnis des Ex-Vorstands der Bayern-LB
ein Desaster. Einer der Ihren ließ sich im großen Stil schmieren, und
alle sind angeschmiert. Die weißen Krägen waren zwar schon vorher
angeschmutzt. Ein so großer Dreckfleck aber ist – zum Glück – selten.
Vorverurteilungen und Verallgemeinerungen sind unzulässig. Die
Indizien sprechen aber in diesem Fall eindeutig gegen Ecclestone. Wes
Geistes Kind er ist, zeigt ein Satz, den er gerade erst in einem
anderen Zusammenhang – dem neuen Reglement der Formel 1 – von sich
gab: »Ich würde auch versuchen, zu bescheißen.« Es scheint so, als
beließ er es nicht nur beim Versuch.
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