16 000 Mitarbeiter, ein Etat von 3,1 Milliarden
Euro – da sollte man meinen, dass am Ende etwas für uns Bürger
herauskommt. Meist tut es das auch, denn der Landschaftsverband
Westfalen-Lippe in Münster organisiert viele Dinge im sozialen,
medizinischen und kulturellen Bereich, mit denen einzelne Städte
überfordert wären – wie den Betrieb von Behindertenschulen, großen
Museen und Psychiatrien. Auch die Aufsicht über Kinderheime gehört zu
seinen Aufgaben, und die funktioniert offensichtlich nicht.
Anzunehmen, die Aufsichtsdefizite, die der Prozess um den
Kinderheimleiter von Löhne ans Tageslicht brachte, gebe es in keinem
anderen Heim, wäre lebensfremd. Warum sollte das Löhner Haus das
einzige sein, bei dem man wiederholten Hinweisen von Kindern keinen
Glauben geschenkt hat? Das Motiv fürs Wegsehen lässt sich nur
vermuten: kontrollieren, beanstanden und sicherstellen, dass
Anweisungen umgesetzt werden – das bedeutet viel Arbeit. Kindern und
Jugendlichen in Heimen kann nur geraten werden, sich im Ernstfall an
Polizei, Staatsanwaltschaft oder einen Anwalt zu wenden.
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Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
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