Gewusst haben wir es schon immer, jetzt ist es
auch wissenschaftlich belegt: Deutschlands Eltern sind mit dem
Schulsystem unzufrieden. Kein Wunder bei all dem, was Kindern und
Erziehungsberechtigten in den vergangenen Jahren zugemutet wurde. Mit
deutscher Gründlichkeit wurden an allen Ecken und Enden der
Bildungslandschaft Baustellen aufgerissen: Ganztag, G 9, Inklusion,
Sekundar-/Gemeinschaftsschulen. Denn auch die Politiker sind mit dem
Schulsystem »made in Germany« nicht zufrieden. Nur so, wie sie sich
in seltsamer Hast im Länderwettbewerb antreiben ließen, ist jede
Reform zum Scheitern verurteilt. Beispiel Inklusion: Weder die
Klassengrößen noch die Zuweisung von Förderschullehrern sind geregelt
– egal ob im rot-grün regierten NRW oder im schwarz-gelben
Nachbarland Niedersachsen. Nach dem gleichen Motto »Erst mal
anfangen, dann mal sehen« wurde das Turbo-Abi eingestielt. Im
Praxisversuch am lebenden Objekt zeigten sich dann die Defizite. Es
gibt ganz einfach zu viele Baustellen bei zu geringen Ressourcen.
Entschleunigung wäre das Gebot der Stunde.
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