Da ist er wieder, der hässliche Banker, der
hinter glitzernden Fassaden gewissenlos spekuliert und einen Großteil
seiner Energie darauf verwendet, hohe Geldsummen, oft illegal
erworben, vor dem Zugriff der Steuerbehörden zu schützen. Da mag der
weitaus größte Teil aller Bank- und Sparkassen-Angestellten noch so
gesetzestreu sein: Wenn die Schweizer Tochter der größten
europäischen Bank HSBC selbst einräumt, dass 70 Prozent ihrer Konten
mit dem Ziel geführt wurden, Gesetze zu umgehen, dann hat das
natürlich Rückwirkungen auf das Ansehen der Branche.
Dafür sorgen schon Europas Politiker, die sich gerade mal wieder
sehr empört zeigen. Es darf nicht bei einem kurzen Aufschrei bleiben.
Es geht in dem Zusammenhang nicht nur um Waffenhändler und
Drogenbarone, nicht nur um Diktatoren und Mafiachefs. Es geht auch um
vor Kapital strotzende Unternehmen wie Apple, die ihre Gewinne so
lange von einem Land zum anderen verschieben, bis sie fast überhaupt
keine Steuern mehr bezahlen. Diese Art des »Bilanzdressings« muss
unmöglich gemacht werden. Mindestens in der Europäischen Union.
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Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
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