Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Spitzencluster-Wettbewerb

Gestern war ein guter Tag für die Region. Die
Entscheidung in Berlin, Forschung und Entwicklung in
Ostwestfalen-Lippe mit 40 Millionen Euro zu fördern, wird Wirtschaft
und Wissenschaft einen Schub verleihen. Die Unternehmen erhalten die
Chance, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, wodurch neue
Arbeitsplätze entstehen. Ein Meilenstein! Der Erfolg hat viele Väter.
Das hat die Initiative »it–s OWL« eindrucksvoll unter Beweis
gestellt. Bereits für sich genommen sind viele hiesige Firmen
weltweit erfolgreich und auch die Universitäten genießen über
Deutschland hinaus einen guten Ruf. Nur bei der paraxisorientierten
Forschung spielte OWL bisher eher die zweite Geige. Hier gibt es
Nachholbedarf. Entscheidend für den Sieg im Wettbewerb um die
Millionen-Fördergelder war, dass Unternehmen, Hochschulen und
Institute ihre Kräfte gebündelt haben. Gemeinsam sind wir stark – nie
war dieser Satz so zutreffend wie bei der Teilnahme am
Spitzencluster-Wettbewerb. 173 Partner haben sich zusammengetan. Eine
unglaubliche Zahl und eine unglaubliche Leistung all derer, die sich
bei dem Projekt beteiligt haben. Das Kürzel OWL dürfte in Deutschland
ein Stück weit bekannter werden. »Viele Leute schauen jetzt im Atlas
nach, wo OWL liegt«, sagt Herbert Weber, Geschäftsführer der
Marketing GmbH, zu Recht. Doch um was genau geht es eigentlich? Das
Thema des Wettbewerbes »Intelligente technische Systeme« dürfte bei
der Mehrzahl der Bevölkerung nur ein Achselzucken als Reaktion
hervorrufen. Dabei ist die Sache hochspannend. Es geht darum, die
Erkenntnisse der Informatik mit den Leistungen der
Ingenieurswissenschaften zusammenzubringen. Das Paradebeispiel ist
der Roboter, der uns vielleicht eines Tages die Arbeit im Haushalt
abnimmt. Mit Hochdruck wird daran geforscht, Autos immer sicherer und
Produktionsabläufe immer effektiver zu machen – auch um Energie zu
sparen. Heute wird an der Welt von morgen getüftelt. Auch wenn die
Preisgelder zunächst in die Forschungslabore in Paderborn, Bielefeld
und anderen OWL-Kommunen fließen – letztlich kommen die dort
gewonnenen Erkenntnisse und Neuentwicklungen allen Bürgern zugute.
Für OWL kommt es nun darauf an, möglichst viel aus dem Schub zu
machen. Die Forschungsgelder müssen einen nachhaltigen Effekt haben
und dürfen nicht etwa nach fünf Jahren verpufft sein. Um dieses Ziel
zu erreichen, muss die Region weiter wie bisher an einem Strang
ziehen. Natürlich hätten die Firmen in OWL auch ohne die 40 Millionen
Euro aus Berlin ihre Forschungsarbeit zur Erhöhung der
Wettbewerbsfähigkeit fortgesetzt. Doch es wäre auf absehbare Zeit
schwieriger gewesen, auch junge Leute für die Region zu begeistern.
Klar ist: So wie Deutschland innerhalb Europas, so steht OWL
innerhalb Deutschlands mit anderen Regionen im Wettbewerb. Die Arbeit
hat gerade erst begonnen.

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Andreas Kolesch
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