Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer weiß
ganz genau, was er will. Auf jeden Fall lehnt er mehr Windkraft in
seinem Bundesland ab. Wer will schon eine Verspargelung der
Landschaft. Eine neue Stromleitung aus Mecklenburg-Vorpommern könnte
schmutzige Braunkohle- energie in den Freistaat bringen. Deshalb sagt
der Landesvater Nein. Eine geplante neue Leitung, die den Strom von
den Windrädern aus dem Norden in die bayerischen Fabriken leitet,
will Seehofer auch nicht.
Schließlich regte sich in den bayerischen Dörfern Protest der
Bürger. Und der könnte für einen Politiker, der wiedergewählt werden
will, auf der Oppositionsbank enden. Und das will sich die seit
Ewigkeiten regierende CSU nicht antun.
Deshalb entdeckt der alte Politfuchs die einfachen Stromkunden.
Diesen könnte niemand die Ausbau-kosten in Höhe von 22 Milliarden
Euro zumuten. Da hat Seehofer wirklich einmal recht. Nur: Auch er hat
bisher jede staatliche Umlage, die die Stromrechnung verteuert hat,
mitgetragen. Der Regierungschef muss sich entscheiden: Nein sagen,
Stromengpässe riskieren oder ernsthafte Alternativen vorlegen.
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