Im Kugelchaos redete sich 
Wissenschaftsministerin Svenja Schulze im Landtag um Kopf und Kragen.
Zu eindeutig ist der bekannt gewordene Schriftverkehr, wonach Jülich 
klare Ansagen (kein Milligramm fehlt) machte und Düsseldorf diffuse 
Atomängste (Verbleib unklar) schürte. Mit Teilwahrheiten, falschen 
Fährten (Asse) und neuen Ausflüchten (Zahlensalat) kommt kein 
Minister weiter. Da hilft nur sofortige und lückenlose Offenlegung. 
Ziemlich zugeknöpft zeigte sich im Landtag der für die Atomaufsicht 
zuständige Ressortchef. Der vielen als überfordert geltende Minister 
für Wirtschaft, Energie, Wohnen und Verkehr, Harry Voigtsberger 
(SPD), war von der Staatskanzlei fälschlicherweise zunächst nicht 
eingeschaltet worden. Man stelle sich vor, es ginge tatsächlich 
strahlendes Material verloren und ein Hinweis würde auf dem üblichen 
Dienstweg an das falsche Ministerium weitergereicht. Soviel 
Dilettantismus schürte Atomangst. Sollte die Forschungsministerin das
Dokumentationswesen des Kernforschungszentrums Jülich in Frage 
stellen wollen, hat sie sich den falschen Gegner ausgesucht.
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