Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema EHEC

Für 21 Menschen kommt die gute Nachricht zu
spät. Sie haben die gefährliche EHEC-Darminfektion nicht überlebt.
Dennoch war gestern bei den verantwortlichen Behörden die
Erleichterung zu spüren. Die Ursache für die Erkrankungen scheint
gefunden: frische Sprossen aus Niedersachsen. Zugegeben, das glaubten
viele schon einmal, als spanische Gurken als Überträger der Keime
angesehen wurden. Für Schuldzuweisungen an Politik und das
Robert-Koch-Institut ist es viel zu früh. Als sich die Zahl der
Erkrankungen häufte, ein erster Verdacht auf das Gemüse aus Spanien
fiel, blieb den Verantwortlichen gar nichts anderes übrig als zu
warnen. Sie stocherten doch auch nur im Nebel. Alles andere wäre
fahrlässig gewesen. Vordringlich ist die finanzielle und moralische
Unterstützung der Forscher im In- und Ausland, die die Erreger
identifiziert und entschlüsselt haben und hoffentlich jetzt den
entscheidenden Schritt weitergekommen sind. Was sind schon
wirtschaftliche Verluste gegenüber Toten und lebensbedrohlich
Erkrankten? Über Entschädigungen kann noch immer verhandelt werden.

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