Mit fünf Jahren zur Schule, Abi mit 17, und am
besten schon mit 20 den Bachelor in der Tasche: Vor lauter Büffeln
bleibt da keine Zeit mehr zum Großwerden. Deshalb ist es ausdrücklich
zu begrüßen, dass die rot-grüne Landesregierung der weiteren
Vorverlegung des Einschulungsalters einen Riegel vorschiebt. Die
Pläne der Vorgängerregierung werden damit gestoppt, aber nicht
zurückgedreht. Auch in Zukunft sind die I-Dötze im Schnitt ein
Vierteljahr jünger als vor Einführung des schwarz-gelben
Schulgesetzes. CDU und FDP hätten also ohne Gesichtsverlust zustimmen
können. Doch sie haben die goldene Brücke nicht betreten. Die Chance,
einen Schritt hin zu einem Schulkonsens zu machen, ist vertan worden.
Der aber ist notwendiger denn je. Das Turbo-Abi funktioniert nicht,
sinkende Geburtenzahlen bringen Schulen im ländlichen Raum in
Existenznot, die Aus- und Fortbildung von Lehrern ist, gelinde
gesagt, verbesserungswürdig. Hopplahoppreformen und Ideologiedebatten
lösen keine Probleme, sie schaffen nur neue. Wann setzt sich diese
Erkenntnis endlich bei den Politikern durch?
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Andreas Kolesch
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