In der Firma ist es wie in der Ehe: Ein bisschen
Streit ist ab und zu unvermeidbar. Schließlich wollen beide,
Arbeitgeber und -nehmer, einen möglichst großen Anteil am
erwirtschafteten Gewinn des Unternehmens. Doch ist der Streit
ausgefochten, ziehen beide wieder an einem Strang. So ist es. Und so
war es in Deutschland 50 Jahre lang. Ein gelegentlicher Blick nach
England, Spanien und vergleichbare Länder zeigte, wozu mehr
Liberalismus in diesem Punkt führen kann: zu ständigen Streiks und
letztlich zum Chaos. Eben wurde ein Vertrag abschlossen, schon mahnte
die nächste Gewerkschaft Verhandlungsbedarf an, um für ihre Klientel
noch mehr herauszuschlagen. Einen Vorgeschmack auf das, was droht,
vermitteln die Tarifkonflikte bei Bahn, Luftfahrt und in der
Zeitarbeitsbranche. Um ein Anwachsen des Chaos zu verhindern, ist nun
der Gesetzgeber gefordert. Er muss das Loch möglichst schnell füllen,
das durch das Urteil der Bundesarbeitsrichter aufgerissen wurde. Das
dafür notwendige Material liegt bereit.
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Westfalen-Blatt
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Andreas Kolesch
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