Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Gesundheitskarte:

Die ersten sieben Millionen Krankenversicherten
erhalten noch in diesem Jahr die neue elektronische Gesundheitskarte.
Das wird die Empfänger freuen, denn fortan können sie bei jedem
Arztbesuch ihr eigenes Konterfei auf der Plastikkarte bewundern. Das
ist aber auch schon der einzige Nutzen. Die entscheidende
Verbesserung – die Zusammenführung aller Patientendaten und damit die
Schaffung einer umfassenden elektronischen Krankenakte, auf die der
Arzt mit Zustimmung des Patienten zugreifen kann – wird noch Jahre
auf sich warten lassen. Selbst die in einer ersten Ausbaustufe
geplante Speicherung wichtiger Angaben etwa über Allergien oder
Medikamentenunverträglichkeiten ist erst mit Verzögerung verfügbar.
Doch statt das Milliardenprojekt gemeinsam ans Ziel zu bringen,
streiten Ärztevertreter und Krankenkassen über die Prioritäten der
weiteren Ausbaustufen. Die Ärzte wollen in erster Linie den Austausch
medizinischer Daten vorantreiben, die Kassen wollen die Bürokratie
verringern. Der elektronischen Gesundheitskarte kann man also nur
eines wünschen: gute Besserung!

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Andreas Kolesch
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