Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Hella schließt Werk in Paderborn

Paderborn gehört zu den Konjunkturlokomotiven in
Ostwestfalen-Lippe. Doch das »Muster-Ländle« erlebt in den ersten
Wochen des neuen Jahres wirtschaftspolitisch herbe Rückschläge. Erst
wandert der Geldautomaten-Hersteller Wincor Nixdorf mit seiner
Hausmesse (7000 Besucher) mangels Messehalle nach Rheda-Wiedenbrück
ab, jetzt kündigt der Weltkonzern Hella die Schließung des Standortes
Paderborn an. Hellas Abkehr von Paderborn zeigt eine schon als
dramatisch zu bezeichnende Dynamik in der Wirtschaft. Als Hella vor
elf Jahren für 17 Millionen Euro ein neues Werk am Paderborner
Stadtrand baute, waren Bremsleuchten »made in China« oder aus Korea
auf dem Automobilweltmarkt nicht zu verkaufen. Das hat sich rasant
geändert. Aus heutiger Sicht hat der Automobilzulieferer in Paderborn
eine unternehmerische Fehlentscheidung getroffen. Aber das
Familienunternehmen hält wenigstens dem Standort Deutschland die
Treue. Im Zeitalter der Globalisierung liegen China und Indien längst
vor der Haustür. Mit allen Chancen für unsere Exportwirtschaft, aber
auch mit allen Risiken.

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