Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Immobilienmarkt in OWL

Die Makler sprechen von einer überhitzten
Situation und einer drohenden Zweiklassengesellschaft. In der Tat
haben die Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt in OWL bedenkliche
Züge, die auch gesellschaftliche Probleme berühren. Die Schere geht
zusehends auseinander. Gerade für junge Familien wird der Traum vom
Eigenheim unbezahlbar – trotz historisch niedriger Zinsen. Dass die
Banken hierzulande Kredite nicht zu freizügig gewähren, ist
gleichwohl als großes Plus zu werten. Denn bei steigenden Zinsen
würde manch Häuslebauer später ein böses Erwachen erleben. So gut für
Verkäufer gefragter Immobilien die Zeit sein mag, so groß ist das
Dilemma für abgabewillige Eigentümer, deren Häuser quasi
unverkäuflich sind. So kann das Betongold gerade in einer
flexibilisierten Arbeitswelt zum Klotz am Bein werden. Dass ganze
Landstriche in OWL als so strukturschwach gelten, dass sie praktisch
keinen Interessenten anlocken, ist mehr als ein Warnsignal. Vor dem
Hintergrund der demografischen Entwicklung beschleunigt das eine
Spirale, in deren Verlauf Läden schließen und am Ende das Aussterben
ganzer Orte stehen kann.

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