Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Integration:

Sarrazin war gestern. Schluss mit kruden Thesen
über vermeintlich vererbliche Dummheit und andere Verirrungen in der
Genetik, stattdessen Einstieg in eine seriöse Sachdebatte.
Innenminister Thomas de Maizière (CDU) hat gestern den Anfang
gemacht. Ja, es gibt Integrationsprobleme. So deutlich hat das in der
Regierung lange niemand mehr ausgesprochen. Ja, Deutschland ist ein
gutes Stück vorangekommen, aber noch lange nicht am Ziel, wenn
weiterhin jeder siebte Zuwanderer die deutsche Sprache schlecht oder
nicht beherrscht, wenn 10 bis 15 Prozent der Migranten sich gar nicht
integrieren wollen. Notwendig ist zweierlei. Erstens:
Intergrationsverweigerung nicht länger hinnehmen. Der Staat muss
hartnäckiger sein bis hin zur Verhängung von Sanktionen. Zweitens:
Integrationserfolge deutlicher machen. Deutschland braucht
Einwanderung, in Zukunft mehr denn je. Die Fachkräfte, auf die
Deutschland hofft, werden nicht kommen, wenn ihnen mit Misstrauen
begegnet wird. Selbstbewusst und weltoffen zugleich: Nur so kann
Deutschland in der globalisierten Welt bestehen.

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