Die erneute Milliardenhilfe für die bereits
verstaatlichte Hypo Real Estate (HRE) macht deutlich, dass die
Finanzkrise noch lange nicht überwunden ist. Auch wenn das
Wirtschaftswachstum erfreulich kräftig anzieht und die Unternehmen
wieder Mitarbeiter einstellen, so steckt der Finanzmarkt doch weiter
im Sumpf. Immer noch sind faule Wertpapiere in Milliardenhöhe das
Problem – Papiere, die niemand kaufen will und die daher keinen Wert
mehr haben. So wie die West-LB will auch die HRE faule Kredite in
eine Bad Bank auslagern, um die Bilanzen nicht weiter zu belasten.
Anders hat ein Neuanfang als Deutsche Pfandbriefbank keine Chance.
Das Volumen von 185 Milliarden Euro, die ausgelagert werden sollen,
überrascht aber schon. Nun summieren sich die Garantien für die HRE
auf bis zu 142 Milliarden Euro. Die HRE wird zum Fass ohne Boden.
Dass die Öffentlichkeit erst jetzt davon erfährt, wo doch die
Verlagerung der Risiken seit sechs Monaten vorbereitet wurde,
hinterlässt einen bitteren Beigeschmack. Der Steuerzahler darf mehr
Transparenz erwarten. Es ist schließlich sein Geld.
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Andreas Kolesch
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