Ob die Hamburger Sparkasse (Haspa) ihre Kunden
in Kategorien einteilt, ihnen Psycho-Profile gibt oder sie nach
Farben ordnet – was soll die Aufregung? Solche Methoden sind in
anderen verkaufsorientierten Branchen gang und gäbe. Und dazu zählen
heute auch die Banken, auch wenn sie vordergründig gerne mit
Vertrauen werben. Sicherlich ist es nicht gerade charmant, einen
Kunden als Hedonisten zu beschreiben, also als einen Menschen, dem es
vor allem um Genuss und materiellen Wohlstand geht. Ob er deshalb
tatsächlich einer ist, steht auf einem ganz anderen Blatt. Die
inzwischen eingestellte Geschäftspraxis der Haspa zeigt einmal mehr,
dass Sparkassen- und Bankberater nicht allein das Wohl des Kunden im
Blick haben. Sie wollen und müssen Geld verdienen, also Produkte
verkaufen, genauso wie ein Bäcker, ein Modedesigner oder ein
Buchhändler. Dessen sollten sich Bankkunden immer bewusst sein. Und
machen wir uns nichts vor: Auch wenn die Haspa ihre Methode
eingestellt hat – wer kann schon wissen, welche Notizen sich die
Berater in Zukunft machen?
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Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
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