Die Idee, Verbrauchern den Besuch eines
Restaurants schon an der Eingangstür mit einem Smiley schmackhaft zu
machen, klingt sympathisch. Wer wüsste nicht gern, ob ein ihm vorher
vielleicht unbekanntes Lokal seine Gerichte in einer sauberen Küche
kocht. Bei dem gut gemeinten Vorstoß von Verbraucherschutzministerin
Ilse Aigner (CSU) geht es nicht um den Geschmack – darüber kann man
bekanntlich streiten – sondern um die Hygiene. Eine tolle Sache. Und
doch muss man sich fragen, ob die Idee im Sinne der Bürger ins Ziel
gebracht werden kann. Wer soll die zigtausenden Restaurants und
Gaststätten in Deutschland objektiv überprüfen? So viele
Lebensmittelkontrolleure gibt es nicht, um das Smiley-Projekt in
einer angemessenen Zeitspanne umzusetzen. Es droht die Gefahr, dass
die zunächst noch nicht überprüften Lokale wirtschaftliche Nachteile
erleiden. Zudem besteht die Möglichkeit, dass mit der Plakette
Missbrauch betrieben wird. Regelmäßige Kontrollen wären notwendig.
Das erfordert viel Bürokratie. Ein teurer Aufwand, der aber am Ende
für mehr Vertrauen und folglich für mehr Umsätze sorgen könnte.
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Westfalen-Blatt
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Andreas Kolesch
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