Wer in großem Stil den Staat um die Steuer
betrügt, geht ins Gefängnis. Daran geht kein Weg mehr vorbei. Das ist
das Signal, das der Bundesgerichtshof (BGH) mit seinem Urteil gesetzt
hat. Ein Geschäftsmann aus Bayern fühlte sich besonders schlau, als
er mit falschen Angaben, manipulierten Unterlagen und einer
fingierten Schenkung 1,1 Millionen Euro an Steuern »gespart« hatte.
Normalsterbliche müssen für so viel Geld lange schuften. Erst als der
Mann erwischt wurde, entdeckte er seine ehrliche Ader und kam nach
einem Geständnis mit einer Bewährungsstrafe davon – und das
ausgerechnet am bei dem von Steuersündern gefürchteten Landgericht
Augsburg. Wer soviel kriminelle Energie wie im vorliegenden Fall
beweist, darf für seine vermeintliche Cleverness nicht noch belohnt
werden. Bisher war es möglich, dass notorische Schwarzfahrer schwerer
bestraft werden als Millionen-Betrüger. Das muss anders werden. So
sollten die Gerichte prüfen, ob sie die Messlatte nicht noch
niedriger legen sollten. Millionen ehrliche Steuerzahler sehen das
ähnlich.
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