Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Umweltzonen

Feinstaub in der Atemluft ist eine ernste
Gesundheitsgefahr. Grundsätzlich sind also alle Bestrebungen, die
Belastung zu verringern, begrüßenswert. Die Umweltzonen mit
Fahrverboten für angebliche oder tatsächliche Stinker haben sich
allerdings als begrenzt hilfreich erwiesen. Entstanden ist ein
bürokratisches Monstrum, das Besitzer älterer Autos quasi enteignet.
Wenn eine Großfamilie mit ihrem Kleinbus die eigene Wohnung nicht
mehr ansteuern darf, weil die Familienkutsche die Grenzwerte partout
nicht mehr erfüllten kann, schlägt soziale Härte ungefedert durch.
Dabei trägt der Autoverkehr nur ein Bruchteil zur Belastung in den
Städten bei. Baumaschinen, Dieselloks, Lastwagen, veraltete Heizungen
und nicht zuletzt die Industrie pusten ein Vielfaches in die
Atmosphäre. Dabei gibt es bereits Ideen, den Lieferverkehr so zu
organisieren, dass nicht jeder Speditions-Brummi die Innenstadt
ansteuern muss. Bessere Bus- und Bahnverbindungen würden den Verzicht
auf Autos erleichtern. Klar: Das alles würde viel mehr Geld kosten.
Aber Bürokratie allein schafft eben noch keine gute Luft.

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