Das Internet verbindet weltweit mehr als eine 
Milliarde Menschen. Sie kaufen im Netz ein, spielen, tauschen 
Nachrichten aus. Einige aber haben es auf die Daten oder das Geld 
ihrer Mitmenschen abgesehen, andere sind auf der Suche nach Opfern 
für ihre abartigen Gelüste.  Jeder Computer, der mit dem Internet 
verbunden ist, wird zum Tor in eine Welt voller Möglichkeiten – und 
zum Ziel krimineller Angriffe. Tun sich schon Erwachsene schwer, 
diesen Zugang angemessen zu sichern, sind Kinder damit oft 
überfordert. Nicht, weil es ihnen am technischen Verständnis fehlt, 
sondern weil sie sich der Gefahren nicht bewusst sind.  Eltern 
sollten Kinder im Vorschulalter den Zugang zum Netz verweigern. 
Jüngere Schulkinder dürfen nicht allein, sondern nur unter den Augen 
ihrer Eltern surfen. Nach den ersten gemeinsamen Schritten im Netz 
können Eltern ihren Sprösslingen den Zugang zu kindgerechten Seiten 
ermöglichen. Eine Filtersoftware kann sicherstellen, dass Jungen und 
Mädchen nicht auf Abwege geraten. Das Portal www.seitenstark.de 
beschreibt einen Weg zu guten Kinderseiten. Kinderportale bieten auch
geschützte Bereiche an, wo Kinder miteinander chatten können. Ältere 
Kinder gilt es, offensiv und ohne falsche Scham über die Gefahren 
aufzuklären. Wissen und Misstrauen schützen besser als technische 
Vorkehrungen. Wer Kindern einen PC ins Kinderzimmer stellt und sie 
nach eigenem Gutdünken online gehen lässt, es ihnen überlässt, ihren 
Rechner vor Gefahren zu schützen, handelt fahrlässig. So 
selbstverständlich wie Eltern darauf achten müssen, dass ihre Kinder 
nicht ohne Fahrradhelm und Verkehrstraining aufs Zweirad klettern, so
selbstverständlich sollten Sie den Umgang mit Internet und Rechner 
überwachen. Bei der Medienerziehung benötigen Eltern Hilfe von 
Datenschützen, Staat und Internet-Unternehmen. Wenn 
Datenschutzbeauftragte in Schulen Vorträge halten, um Kinder und 
Jugendliche für den Datenschutz empfänglich zu machen, ist das der 
richtige Weg. Solche Besuche sollten in allen Schulen obligatorisch 
sein und durch Angebote für Eltern ergänzt werden. 
Informationsangebote der Polizei sollten die Arbeit der Datenschützer
unterstützen, schließlich ist es ebenso wichtig, seinen Computer zu 
schützen wie seine Fenster zu sichern.  Ratgeber wie unter 
www.bsi-fuer-buerger.de bieten nicht nur Wissenswertes, sondern 
nennen auch Ansprechpartner für den Ernstfall. Dieses Angebot sollte 
durch einen Pool von Experten ergänzt werden, die auf individuelle 
Probleme eingehen können. Soziale Netzwerke wie Facebook oder 
Schüler-VZ müssen den Datenschutz ernster nehmen: Ein unübersehbarer 
Alarmknopf, der die Anwender mit einem Datenschutzbeauftragten der 
Firma verbindet, sollte selbstverständlich sein und vom Gesetzgeber 
eingefordert werden. Wir dürfen unsere Kinder nicht mit den Gefahren 
des Internets allein lassen. Die leuchtenden Kontrolllampen vieler 
Webcams in Kinderzimmern sind eine eindringliche Mahnung.
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Westfalen-Blatt
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Andreas Kolesch
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