Das war kein guter Tag für den Tierschutz und
für Ilse Aigner. Ursprünglich wollte die Landwirtschaftsministerin
das Leid der Tiere lindern. Das hat sie nicht geschafft. Vorrang
haben wieder einmal die Argumente Wettbewerb, Arbeitsplätze und
Traditionen. Wenn Pferden mit glühendem Eisen ein Brandzeichen
erhalten, verspüren sie Schmerzen, heute wie vor 100 Jahren. Das ist
dann zwar eine Tradition, aber keine, die erhaltenswert ist. Wenn es
unbedingt sein muss, wäre eine örtliche Betäubung für das Tier nicht
zu viel verlangt. Warum soll hier eine Übergangszeit bis 2019 gelten?
Die Pferdezüchter sprechen von einem Erfolg. Für wen eigentlich?
Deutschland will beim Export, in der Frage von Weltanschauung und in
der Auslegung der Demokratie gern die Vorreiterrolle spielen. Zu
Recht können sich Europäer nicht damit abfinden, dass in Ostasien
Hunde gegessen werden oder dass einige Völker es als normal
empfinden, Tiere langsam ausbluten zu lassen anstatt sie vorher zu
betäuben. Seit zehn Jahren ist der Tierschutz im Grundgesetz
verankert. Zu spüren ist davon jedoch zu wenig.
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