Was Stefan Raab anpackt, das gelingt ihm.
Jedenfalls was die Quote anbelangt. Über die von Raab verkauften
Inhalte mag man streiten, aber in der Gruppe der jungen Zuschauer ist
der Pro7-Entertainer konkurrenzlos. Wenn er jetzt in einer seriösen
Politrunde der Kanzlerin und ihrem SPD-Herausforderer Fragen stellen
darf, geht die Welt nicht unter. Bei der ersten Ausgabe seines
eigenen Polittalks »Absolute Mehrheit« hüpfte Raab noch hektisch
zwischen Fragerunde und Ergebnisauswertung hin und her. Das entfällt
aber, wenn er nur einer von vielen ist, die in ein strenges
Sendungskorsett eingebunden sind. Sicher: Der Mann mit dem frechen
Mundwerk kann polarisieren. Aber diesmal sitzen ihm Profis
allererster Güte gegenüber. Merkel wie Steinbrück haben ganz sicher
vorab den Nutzen kalkuliert – und sind zum selben Ergebnis gekommen:
Raab bringt die jungen Leute zu uns. Also warum nicht? Die Auftritte
der hauptberuflichen Fragesteller geraten ohnehin regelmäßig dermaßen
lahm und unterwürfig, dass den Zuschauern ein Quereinsteiger gar
nicht mal unrecht kommen dürfte.
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