Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Urteil im Tönnies-Familienstreit

Clemens Tönnies ist ein Sportsmann. Ob der
Unternehmer im Vorfeld der Urteilsverkündung wirklich nicht erwartet
hat, dass er im Streit mit seinem Neffen eine juristische Niederlage
kassiert, wird wohl sein Geheimnis bleiben. Er stellte sich
jedenfalls dem viel beachteten Ende der ersten Runde im Kampf um die
Macht im Milliardenkonzern. Für Robert Tönnies ist dieser Erfolg ein
bedeutender Etappensieg. Sobald das Urteil rechtskräftig wird, steht
er an der Konzernspitze mit seinem Onkel auf einer Stufe – zumindest
auf dem Papier. Etwaige Verhandlungen über eine außergerichtliche
Lösung des Streits müssten schon jetzt auf Augenhöhe erfolgen. Und
der Neffe hat noch einen Trumpf im Ärmel. Die schärfste Waffe, der
Schenkungswiderruf, ist für Clemens Tönnies mit dem Urteil von
Freitag noch gefährlicher geworden. Auf der anderen Seite steht der
Onkel für eine fast beispiellose Erfolgsgeschichte. Er ist der Macher
des Tönnies-Konzerns. Eine endgültige Lösung des Machtkampfes wird es
vor Gericht nicht geben. Seit diesem ersten Urteil ist aber klar,
dass Clemens Tönnies am Zug ist und den ersten Schritt machen muss.

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