Die Bundeswehr soll schrumpfen und sparen. So 
gefällt es dem Finanzminister. Die Bundeswehr soll eine 
professionelle Eingreiftruppe für Krisenherde in aller Welt sein. So 
will es der Verteidigungsminister. Beides zusammen geht nicht. Darauf
hat der Wehrbeauftragte Hellmut Königshaus unmissverständlich 
hingewiesen. Miese Stimmung, eine Einsatzbelastung weit über das 
zumutbare Maß hinaus und nicht zuletzt Führungsverhalten, das 
bisweilen an schlimmste Komisszeiten erinnert: So lässt sich keine 
Truppe für das 21. Jahrhundert aufbauen. Königshaus– Jahresbericht 
ist nichts weniger als ein Alarmruf. Vor diesem Hintergrund klingt es
fast schon zynisch, wenn Königshaus lobend feststellt, dass seit 
Mitte 2011 in Afghanistan auch deshalb kein deutscher Soldat mehr 
getötet wurde, weil die Ausrüstung verbessert wurde. Was im 
Umkehrschluss ja nichts anderes heißt, als dass vorher deutsche 
Soldaten wegen Ausrüstungsmängeln – etwa unzureichender 
Fahrzeugpanzerung – ihr Leben lassen mussten. Deutschland verlangt 
viel von seinen Soldaten. Die staatliche Fürsorge aber lässt 
erheblich zu wünschen übrig.
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