Nein, Peanuts sind das nicht, deretwegen sich
seit gestern amtierende und ehemalige Spitzenmanager der Deutschen
Bank vor dem Landgericht in München verantworten müssen. Auf immerhin
647 Seiten will die Staatsanwaltschaft den Beweis erbringen, dass
sich Breuer, Ackermann, Fitschen & Co. zu Falschaussagen vor Gericht
verabredet hatten. Das wäre Prozessbetrug. Bis zu einer Verurteilung
haben die Manager jedoch – wie jeder Normalbürger vor Gericht – als
unschuldig zu gelten.
Gegen sie spricht allerdings, dass die Deutsche Bank trotz ihrer
Aussagen bereits zu hoher Schadensersatzzahlung an die Kirch-Erben
verurteilt worden ist. Aktuell scheint Jürgen Fitschen milder
beurteilt zu werden als die anderen: Er habe möglicherweise nicht
aktive Falschaussage betrieben, sondern »nur« die Falschaussagen der
Kollegen nicht korrigiert.
Spitzenmanager statt in der Bank Stunden auf der Anklage-Bank:
An das Bild will man sich nicht gewöhnen. Als Josef Ackermann 2004 im
Mannesmann-Prozess vor Gericht stand, hieß es, eine solche
Behandlung müssten Spitzenmanager nur in Deutschland fürchten. Das
hat sich erledigt – ganz exemplarisch bei der Deutschen Bank. Jüngste
Verurteilungen im Ausland kommen die führende deutsche Großbank so
teuer wie noch nie.
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Westfalen-Blatt
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Andreas Kolesch
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