Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Deutschen Bank

Das vergleichsweise schlechte Quartalsergebnis
der Deutschen Bank macht einmal mehr deutlich, welch– schweres Erbe
die Co-Chefs Anshu Jain und Jürgen Fitschen nach dem Weggang von
Josef Ackermann angetreten haben. Die Altlasten der Vergangenheit
sind so groß, dass die Bank bereits insgesamt drei Milliarden Euro
(!) für mögliche Schadensersatzleistungen auf die hohe Kante gelegt
hat – eine Menge Geld, das in der Bilanz unter dem Punkt »Gewinn«
fehlt. Besonders schmerzlich dürfte für die Deutsche Bank – und
natürlich für deren Aktionäre – der Blick auf die Ergebnisse der
US-Banken sein. Die Kollegen dort verdienen nämlich prächtig. Jain
und Fitschen machen notgedrungen gute Miene zum bösen Spiel. Was
sollen sie auch tun? Allein die Rechtsstreitigkeiten nach der Pleite
des Kirch-Medienimperiums dauern bereits Jahre. Ein Ende ist nicht in
Sicht. Juristen beider Seiten werden alle gerichtlichen Möglichkeiten
ausschöpfen. Es geht schließlich um Milliarden. All das muss man aus
Aktionärssicht bedauern. Denn ohne Altlasten hätte die Deutsche Bank
ein glänzendes Ergebnis hingelegt. Doch das ist nur ein kleiner
Trost.

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