Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Diesel-Umtauschprämie

Der Diesel-Abgasskandal und seine Auswüchse
werden immer grotesker. Nachdem den Autobauern beim halbherzigen
Dieselgipfel teure Nachrüstungen erspart geblieben sind, versuchen
sie nun auch noch Kapital aus dem Dilemma zu schlagen, dass sie
Autobesitzern eingebrockt haben. Die Fahrer von Millionen Dieselautos
müssen Fahrverbote und Wertverluste nur fürchten, weil die Branche in
unseliger Allianz mit den Spitzen der Politik und obersten Behörden
bei den Abgaswerten getrickst hat. Doch statt einer Wiedergutmachung
des Schadens setzen die Konzerne jetzt auf Umtauschprämien, die als
Sonderkonjunkturprogramm vor allem ihnen selbst helfen sollen. Zumal
im Gegenzug bei den üblichen Rabatten gespart werden könnte.
Besitzern ganz alter Dieselautos bis zur Abgasnorm Euro 3, die längst
nicht mehr in Umweltzonen fahren dürfen, soll der Kauf eines teuren
Neuwagens schmackhaft gemacht werden. Bei Euro-4-Dieseln gilt zu
prüfen, ob die Prämie dem Restwert gerecht wird. Die Besitzer neuerer
Diesel mit Abgasnorm Euro 5 oder Euro 6 können weiterhin nur hoffen,
dass ihnen Fahrverbote und allzu große Wertverluste erspart bleiben.

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