Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Eltern-Studie

Das Hausfrauen-Modell hat ausgedient in den
Köpfen junger Eltern. Zumindest theoretisch. Wenn sie sich ihren
Lebensalltag malen könnten, würden 47 Prozent der Paare Arbeit und
Familie gleichmäßig auf beide Partner verteilen. Männer wollen sich
mehr um ihre Kinder kümmern, Frauen wollen auch außerhalb der Familie
ein Leben haben. Offensichtlich erfüllt ein deutliches Übergewicht –
sei es in der privaten oder beruflichen Waagschale – heute nur noch
selten die Bedürfnisse. Schade, dass die Realität anders aussieht.
Das liegt nicht etwa daran, dass junge Väter sich die Kinderbetreuung
nicht zutrauen oder Angst davor haben, dass Gesellschaft und Kollegen
schlecht von ihnen denken könnten. Einkommensverluste und Angst vor
beruflichen Nachteilen sind die Killerargumente für die Elternzeit
von Vätern. Das sind die Schrauben, an denen gedreht werden muss.
Deshalb ist eine Idee wie das Elterngeld Plus eine gute. Auch muss es
weiterhin ein Ziel sein, Betreuungsangebote zu verbessern. Denn die
Idealvorstellung junger Eltern sieht ja nicht vor, dass beide Partner
berufstätig sind und sich dann bei Arbeit und Erziehung womöglich in
Schichten ablösen. Irgendwo dazwischen sollte im Idealfall auch ein
wenig Zeit bleiben, die die ganze Familie zusammen verbringt.

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