Es wäre gut, wenn die Finanztransaktionssteuer
kommt. Sie ist das noch am besten geeignete Instrument, die
Finanzindustrie an den Kosten der Krise zu beteiligen. Bei einer
Steuer von 0,01 Prozent könnten immerhin bis zu 20 Milliarden Euro im
Jahr in die Kasse gespült werden. Das Argument der Kritiker, die
Steuer trifft nicht nur Zocker, sondern auch Kleinanleger, ist zwar
nicht von der Hand zu weisen, aber in diesem Zusammenhang
fadenscheinig. Tatsächlich dürften Kleinanleger, die vielleicht ein-
oder zweimal im Jahr Fonds oder Aktien kaufen, verhältnismäßig gering
belastet werden. Viel wichtiger aber wäre es – und genau das dürfte
auch im Interesse aller Kleinanleger liegen – die Spekulanten im Zaum
zu halten. Wer für tausende Transaktionen künftig eine Steuer
entrichten muss, überlegt sich gut, wie groß der Nutzen ist. Das
Zocken wird zwar nicht verschwinden, aber zumindest eingeschränkt.
Klar ist, dass die Steuer europaweit eingeführt werden muss, um ihre
Wirkung zu entfalten. Dazu gehört auch der Finanzplatz London. Im
Sinne eines stabilen Finanzsystems wäre das der richtige Weg.
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