Liegt es nun an den familienpolitischen
Segnungen, der anhaltend guten Wirtschaftslage oder an einem Wandel
hin zu mehr Geschlechtergerechtigkeit bei der Familienarbeit? Am
Ende spielen wohl alle drei Gründe eine Rolle. Längst geht es für die
potenziellen Mütter nicht mehr Kinder oder Karriere, sondern Kind
und Karriere. Diesen Schluss lässt jedenfalls der Umstand zu, dass
vor allem Frauen zwischen 30 und 37 Jahren mehr Kinder bekommen. Erst
der Job und finanzielle Sicherheit, dann die Familiengründung: Was
früher eher für Männer galt, scheint auch für immer mehr Frauen ein
Lebensmodell zu werden. Deutschland wandelt sich. Wahr ist aber auch:
Ohne die vielen zugewanderten Mütter sähe die Geburtenstatistik
längst nicht so rosig aus. Selbst wenn man die illusorische Annahme
trifft, dass alle in den vergangenen Jahren aufgenommenen Flüchtlinge
eines Tages wieder in ihre Heimat zurückkehren, so wird Deutschland
dennoch mehr und mehr zum Zuwanderungsland werden. Dieser Erkenntnis
muss sich die Gesellschaft endlich stellen – mit allen Konsequenzen.
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