Einst konnte sich Deutschland als Vorreiter der
Gleichstellung von homosexuellen Paaren feiern lassen. Doch das
Lebenspartnerschaftsgesetz von 2001 ist ein Relikt aus ferner Zeit.
Die Welt hat sich weiter gedreht. Die Uhren ticken inzwischen anders.
Das Beispiel Irland spricht Bände. 1993 standen in diesem
tiefkatholisch geprägten Land gleichgeschlechtliche Beziehungen noch
unter Strafe. Jetzt hat sich die Bevölkerung mit überdeutlicher
Mehrheit dafür ausgesprochen, die Homo-Ehe mit der zwischen Frau und
Mann auf eine Stufe zu stellen. Und das ist gut so. Denn Liebe kennt
keine Grenzen.
Gleichstellung heißt mehr als nur eine eingetragene Partnerschaft
mit eingeschränkten Rechten und Pflichten. Dagegen können sich weder
Politik noch Kirche auf Dauer stemmen. Dass der Kampf gegen
Realitäten sinnlos und letztlich auch erfolglos ist, haben einige
deren Vertreter längst erkannt.
Dennoch sind in Deutschland vorerst nur Erleichterungen für
homosexuelle Paare im Zivil- und Verfahrensrecht geplant. Das ist
nicht nachvollziehbar. Wenn Schwule und Lesben eine Partnerschaft
fürs Leben – eine Ehe also – eingehen, darf es keinen Grund geben,
sie anders zu stellen, als bei einer Heirat zwischen Frau und Mann.
Es ist Zeit, zu handeln.
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Westfalen-Blatt
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Andreas Kolesch
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