Diesmal sind nicht die Banken schuld, wenn 75
000 Anleger um ihr Geld und 1300 Menschen um ihren Job bangen. Denn
die Geldinstitute hatten mit der Ausgabe von Genussscheinen des
Windkraftanlagen Finanziers Prokon nur wenig tun. Angeblich, um die
Provisionen zu sparen und mehr Geld in die Energiewende stecken zu
können.
Oder ging es doch darum, Bedenken und unnötige Fragen beiseite zu
wischen? Renditeversprechen von bis acht Prozent sind – gelinde
gesagt – ambitioniert. Wenn es nur die Hälfte gewesen wäre, ist das
in Zeiten der Niedrigzinsen noch eine lohnende Anlage gewesen. Die
Frage nach der Sicherheit des Geldes ist damit noch nicht
beantwortet. Das Risiko trägt in der Regel immer derjenige, der seine
Spargroschen vervielfachen will.
Die Politik reagiert wie immer: Schärfere Gesetze müssen her.
Finanzprodukte sollen transparenter werden. Hört sich gut an – hilft
den Prokon-Anlegern auch nicht weiter. Denn sie haben Genussscheine
gekauft, keine Aktien. Den Unterschied muss derjenige kennen, der
sich darauf einlässt. Die Pflicht, sich zu informieren, kann nicht im
Gesetz stehen.
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