Ein Gerichtsverfahren mehr oder weniger kann dem
Volkswagen-Konzern egal sein. Doch die Ankündigung einer
Schadensersatzklage durch den bayerischen Finanzminister Markus
Söder (CSU) dürfte der rot-grünen Landesregierung in Niedersachsen
ziemlich ungelegen kommen. Es geht dabei nicht um die 700 000
Euro, die der bayerische Pensionsfonds mit VW-Aktien verloren haben
will. Es stellt sich in diesem Zusammenhang viel mehr die Frage,
warum Niedersachsen die Füße noch immer still hält. Schließlich
besitzt das Land 20 Prozent der VW-Aktien und hat im Zuge des
Abgasbetruges viel mehr Geld als die Bayern verloren. Doch zugleich
geht es Niedersachsen auch um den Erhalt von zigtausenden
Arbeitsplätzen bei VW im Land. Jeder hat eben seine Interessen und
Fürsprecher. Nur die Volkswagen-Kunden in Deutschland fühlen sich im
Stich gelassen. In den USA erhalten geschädigte Käufer nicht nur die
Nachbesserung am Motor, sondern auch einige tausend Dollar
Schadenersatz. Wann setzen sich deutsche Politiker endlich so für die
Verbraucher ein wie in den USA?
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Westfalen-Blatt
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Andreas Kolesch
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