Wieder einmal gibt es erfreuliche Nachrichten 
vom Arbeitsmarkt. Erneut geht die Zahl der Jobsuchenden deutlich 
zurück – dank der robusten Konjunktur in Deutschland. Schon im Mai 
könnte die psychologisch wichtige Marke von drei Millionen 
Arbeitslosen unterschritten werden. Die Aussichten sind rosig, aber 
nur auf den ersten Blick. Schaut man genauer hin, sind die Zahlen 
doch eher ernüchternd. Gesucht werden vor allem junge und gut 
ausgebildete Mitarbeiter. Völlig vorbei geht der Aufschwung an den 
etwa 900000 Langzeitarbeitslosen. Ihre Zahl ist innerhalb eines 
Jahres lediglich um drei Prozent gefallen, die der übrigen 
Arbeitslosen dagegen um 21 Prozent. Damit wird deutlich: Die Politik 
tut immer noch zu wenig, um die Hartz-VI-Empfänger aus ihrer 
wirtschaftlich schwierigen Situation herauszuholen. Gefragt sind 
individuelle Konzepte. Das ist ein mühsamer Prozess, der natürlich 
auch Geld kostet. Mehr Initiative muss aber sein, um Deutschland 
nicht weiter in eine Zweiklassengesellschaft abgleiten zu lassen. Die
Kluft zwischen Arm und Reich darf nicht noch größer werden.
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Westfalen-Blatt
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Andreas Kolesch
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