Die Wirtschaftskrise ist vorbei und damit die
Zeit des billigen Geldes. Aus diesem Grund hat die EZB gestern wie
erwartet den Leitzins von 1,25 auf 1,5 Prozent erhöht. Der Schritt
ist wichtig – vor allem für Sparer. Aufgabe der EZB ist es,
Preisstabilität herzustellen, also eine drohende Inflation zu
bekämpfen. Tatsächlich haben die Verbraucher zuletzt Anzeichen einer
steigenden Teuerung zu spüren bekommen. Wenn aber Preise schneller
als Einkommen steigen, schrillen die Alarmglocken. Denn das heißt
nichts anderes, als dass Ersparnisse aufgezehrt werden. Die
Niedrigzinspolitik war notwendig, um die Wirtschaft wieder
anzukurbeln. Diesen Zweck hat sie erreicht. Sie hat aber auch dazu
geführt, dass etwa die Renditen der Lebensversicherungen, die vielen
Menschen als Altersvorsorge dienen, zurückgegangen sind – genau darin
liegt die Gefahr einer Inflation. Von steigenden Zinsen, die meist
zeitverzögert an Bank- oder Sparkassenkunden weitergegeben werden,
profitieren alle Sparer. Für Kreditnehmer dagegen geht die Zeit
historisch niedriger Zinsen langsam aber sicher zu Ende.
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