Na bitte, es geht doch. Vor Wochen noch
erbitterte Tarifgegner, deren Streit auf dem Rücken tausender
Reisender ausgetragen wird. Jetzt schon versöhnte Tarifpartner. So
überraschend wie geräuschlos die Einigung zwischen der Lufthansa und
der Kabinengewerkschaft Ufo erfolgt ist, so sehr ist sie ein
Paradebeispiel für die Notwendigkeit einer moderierten Lösung allzu
festgefahrener Tarifkonflikte.
Unter der Führung von Brandenburgs früherem Ministerpräsidenten
Matthias Platzeck fand schon die entgleiste Auseinandersetzung
zwischen der Deutschen Bahn und der Gewerkschaft Deutscher Lokführer
von Claus Weselsky wieder in die Spur. Damals half in Thüringens
Ministerpräsident Bodo Ramelow noch ein zweiter hochrangiger
Politiker bei der Weichenstellung nach einer zuvor beispiellos
eskalierten Tarifrunde.
Auch im Fall der Lufthansa nahm der Streik zwischenzeitlich
annähernd so grenzenlose Ausmaße an, wie sie sonst nur der Freiheit
über den Wolken zugeschrieben werden. Jetzt lieferten wieder
Gespräche ohne großes Tamtam, aber mit einem neutralen Moderator eine
überraschend schnelle Lösung. Zwei prominente Fälle, die für eine
Konsequenz sprechen: die absolute Notwendigkeit einer
Zwangsschlichtung!
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Westfalen-Blatt
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Andreas Kolesch
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