Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Postbank

Der schnellste Schweizer ist mal wieder
vorzeitig am Ziel: Rascher als von den meisten erwartet hat Josef
Ackermann der Deutschen Bank die Mehrheit an der Postbank gesichert.
Allerdings ist die Übernahme erst ein Zwischenziel. Um die Postbank
auch nur halbwegs in eine Renditegröße zu führen, die bei der
Deutschen Bank Standard ist, muss sehr viel geschehen. Unter den 14
Millionen Postbank-Kunden gibt es vermutlich mehr Rentner und
Hausfrauen als Jungunternehmer und Börsenanleger. Sie lieben ihr
etwas angestaubtes, aber in jedem Fall sehr solides Institut, wo man
den Cent noch ehrt, aber Electronic Banking möglichst meidet. Quo
vadis – wohin soll es gehen? Das Gelände, auf dem Ackermann für die
Postbank den künftigen Weg finden muss, ist voll versteckter
Schlingen und heimlicher Fallen. Personal reduzieren? Bankangebot
straffen? Kunden ans Internet gewöhnen? Das alles wird von der
Stammkundschaft nicht kritiklos hingenommen werden. Werden die
Kritiker jedoch laut, könnte darunter auch das Image der »Mutter«
Deutsche Bank leiden.

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