Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Riester-Rente

Die Riester-Rente sorgt weiter für Unruhe. Erst
vor gut zwei Wochen hatte das Wirtschaftsforschungsinstitut DIW viele
Sparer mit der Nachricht geschockt, die Zusatz-Rente lohne sich für
die meisten Versicherten nicht. Die Rendite sei zu gering. Es folgte
ein Aufschrei der Versicherungsbranche. Sie warf dem DIW vor, falsch
gerechnet zu haben. Nun wurde bekannt, dass es Millionen
Riester-Sparer versäumen, staatliche Fördergelder abzurufen, auf die
sie Anspruch haben. Sie verschenken Geld. Unglaublich. Und doch wäre
es falsch, ihnen Ignoranz vorzuwerfen. Kein Sparer verzichtet
absichtlich auf Geld, das ihm zusteht. Und so ist der Fehler im
System zu suchen. Das Riester-Sparen ist und bleibt zu komplex. Der
Gesetzgeber sollte dringend in Zusammenarbeit mit den Anbietern der
Riester-Produkte wie Versicherungen und Banken das Sparen
vereinfachen. Staatliche Fördergelder müssen automatisch auf das
Sparkonto fließen und nicht erst auf Antrag. Viele Formulare, im
typischen Behördendeutsch formuliert, sind schlichtweg
unverständlich. Im Zweifel landen sie im Papierkorb. Dann ist die
Rendite wirklich im Eimer.

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