Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Schuldenkrise in Griechenland

Es ist ein reichlich sinnfreies Spiel, das die
neue Athener Regierung derzeit mit ihren Euro-Partnern treibt. Nicht
nur im Kreis der Finanzminister, sondern auch in der Runde der
Staats- und Regierungschefs gibt es wenig Verständnis für jene
kraftmeiernden Auftritte der vergangenen Tage.

Es wird Zeit, dass sowohl Athens Premier Alexis Tsipras wie auch
sein Finanz- und Außenminister aus dem Wahlkampf-Modus in
Normalbetrieb schalten. Denn nur so können sie auch etwas von dem
erreichen, was sie wollen. Und das Griechenland unbestritten braucht.
Denn tatsächlich ist die Bereitschaft der Währungsunion, aber auch
der gesamten EU gewachsen, auf die Hellenen zuzugehen, damit das Land
nicht jedes Gleichgewicht verliert. Aber niemand kann verstehen,
warum man Athen erlauben sollte, auf erkennbar notwendige Reformen zu
verzichten.

Jeder weiß, dass auch die in Brüssel bereitliegenden
Milliardenhilfen kein Feuerwerk der Investitionen entfalten werden,
wenn sie in einer nicht effizienten, von Korruption durchsetzten
Verwaltung versickern. Da müssen EU und Euro-Zone hart bleiben.

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