Die einst hell strahlende deutsche Solarbranche
gibt ein düsteres Bild ab: Q-Cells und Conergy mussten schon den
bitteren Gang zum Insolvenzgericht antreten und wurden von
ausländischen Investoren aufgekauft. Der ehemalige Überflieger
Solarworld, der vor fünf Jahren sogar Opel übernehmen wollte, legte
einen Absturz hin, der an das Schicksal dem der Sonne zu nah
kommenden Ikarus erinnert – glücklicherweise noch nicht mit gleichem
Ausgang. Vergleichsweise frühzeitig hat der Bielefelder
Schüco-Konzern die Notbremse gezogen und sich aus dem Verlustgeschäft
mit eigenen Solaranlagen verabschiedet.
Jetzt hat es aber auch Centrosolar erwischt. Das Unternehmen mit
inzwischen stark verkleinerter Mannschaft in Paderborn bewies
Ausdauer – und hoffte auf einen ausreichend langen Atem. Schmerzliche
Schritte sind schon erfolgt. Doch im Spannungsfeld von gesenkter
Solarförderung, Billigkonkurrenz aus China und das Geschäft
ankurbelnden, steigenden Strompreisen geht jetzt die Luft aus. Ob der
Sprung unter den Schutzschirm ausreicht, um aus eigener Kraft das
Ziel zu erreichen, müssen die nächsten 90 Tage zeigen.
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