1127 Menschen sind durch den Fabrikeinsturz in
Bangladesch ums Leben gekommen. Da möchte man doch gern glauben, dass
eine Katastrophe solchen Ausmaßes irgendwo auch etwas Gutes bewirkt.
Da kommt die Nachricht recht, dass sich führende europäische
Textilketten verpflichten, künftig auf Gebäude- und Feuersicherheit
in ihren Produktionsstätten zu achten. Schließlich sind Zara, H & M,
C & A, Tchibo, Tommy Hilfiger und Calvin Klein keine kleinen
Handelshäuser. Und dann die Nachricht, dass sogar KiK unterzeichnen
will! Der Textildiscounter bestritt so lange, dass in der Fabrik in
Bangladesch überhaupt für ihn produziert wurde, bis Augenzeugen
Kleidung mit dem KiK-Logo in die Kamera hielten. Jetzt ist es an den
Markenherstellern, nachzuziehen. Der Kunde glaubt ja gern, dass die
Betriebe der Gerry Webers, Seidenstickers und van Laacks ordentlich
geführt werden. Aber erst eine unabhängige Kontrolle schafft
Gewissheit – und öffnet das Portemonnaie für die paar Cents, die ein
fair hergestelltes Shirt mehr kostet. Das Schlimmste wäre ein
vollständiger Boykott. Er würde Bangladesch endgültig nach unten
ziehen.
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Andreas Kolesch
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