Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Ukraine

Kiew rät den Menschen in der Ostukraine zur
Flucht, Moskau zum Bleiben. Jetzt sind die Zivilisten im Raum Donezk
und Lugansk vollends zwischen die Fronten geraten. Das Internationale
Rote Kreuz ist in einer nicht zu beneidenden Lage. Denn natürlich
muss befürchtet werden, dass Hilfstransporte unter der weißen Fahne
mit dem roten Kreuz missbraucht werden, um Soldaten und Waffen über
die russische Grenze ins Krisengebiet zu schaffen. Man kann nur
hoffen, dass die weltweit erfahrenen Nothelfer Mittel und Wege
finden, sich ihre Arbeit nicht diskreditieren zu lassen. Von Seiten
der Regierung in der Ukraine wird der Eindruck vermittelt, der
Konflikt stünde kurz vor seinem Ende. Armeesprecher behaupten die
Belagerungsringe um beide Städte würden immer enger gezogen. Das
heißt aber nicht, dass es relativ bald zu einer Entscheidung käme.
Was wir hören, sind reine Durchhalteparolen. Aushalten können die
Menschen längst nicht mehr. Sie wollen nicht fliehen, sondern
Frieden. Den können aber derzeit weder die Regierungstruppen noch die
Separatisten bieten – die können nur Krieg.

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 – 585261

Weitere Informationen unter:
http://