Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Verlängerung des deutschen Einsatzes in Afghanistan

Die überwiegende Mehrheit des Deutschen
Bundestages steht auch im nächsten Jahr hinter dem Bundeswehr-Einsatz
in Afghanistan. Das ist ein gutes Signal – vor allem für die
Soldaten, die dort tagtäglich ihr Leben riskieren. Im Gegensatz dazu
steht der Streit der Politiker, an welchem Tag genau die ersten
Soldaten ihre Koffer packen. Niemandem ist damit geholfen, wenn sich
der Verteidigungsminister festnageln ließe, dass der Einstieg in den
Ausstieg noch 2011 beginnen könnte. Die Strategie der Opposition ist
zu durchsichtig: Sie versuchen Karl-Theodor zu Guttenberg in die Enge
zu treiben, um ihm später einmal Wortbruch vorwerfen zu können. Kein
ernstzunehmender Politiker kann heute voraussagen, wie sich die
militärische Lage in Afghanistan bis Ende des Jahres entwickeln wird.
Und allein das muss zählen: Was ist dann verantwortbar? Ein Abzug,
der nur auf ein bestimmtes Datum gerichtet ist, ist es auf keinen
Fall. Das muss die Politik den Wählern erklären. Da gibt es noch viel
nachzuholen. Die Umfragen, die den Afghanistan-Einsatz ablehnen, sind
zu eindeutig.

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