Zehn Milliarden Menschen auf der Welt müssen
kein Problem sein. Voraussetzung allerdings: Die zusätzlichen
Erdenbürger müssen sich in ihrer Ernährung und Konsumverhalten am
durchschnittlichen Afrikaner orientieren und nicht an den
Nordamerikanern und Europäern.
Doch obwohl nach der neuen UN-Prognose der meiste Zuwachs in
Afrika erwartet wird, wird genau dies nicht geschehen. Denn in der
heutigen globalisierten Welt bleibt nicht geheim, wie
verschwenderisch zum Beispiel die Deutschen mit Nahrungsmitteln
umgehen und wie viel leichter das Leben mit Auto, Waschmaschine und
Computer vonstatten geht. Zu hoffen, dass andere auf alles
verzichten, ohne das wir uns das Leben nicht mehr vorstellen können,
ist lebensfremd.
Dennoch ist Untergangsstimmung nicht angebracht. Die moderne
Landwirtschaft kann weitaus mehr Menschen ernähren als heute. Ein
anderes Thema, das in diesen Tagen dringender erscheint, ist
schwerer lösbar: Kommt der Wohlstand nicht nach Afrika und in die
anderen Armenländer, kommen die Afrikaner und Armen zu uns. Es
führt kein Weg an mehr Zusammenarbeit und Entwicklungshilfe vorbei.
Dazu gehört, die Staaten nicht mit Billigwaren zu überschwemmen und
Exporteinnahmen durch Zollfreiheit zu erleichtern.
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Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
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