Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielelfeld ) zur Vorsorge in der Schwangerschaft

Viel hilft viel? Nicht zwingend. Zu viel des
vermeintlich Guten kann sich sogar negativ auswirken. Das zeigt das
Ergebnis der Studie zu Vorsorge in der Schwangerschaft deutlich. Zu
viele Ultraschall- und Blutuntersuchungen bedeuten Stress für die
werdende Mutter. Sie sorgen dafür, dass sie das Vertrauen in einen
normalen Verlauf verlieren.

Eine Schwangerschaft ist aber nun einmal keine Krankheit, eine
Schwangere keine Patientin. Die neun Monate bis zur Geburt sind aber
eine Zeit, in der die werdende Mutter Arzttermine wahrnimmt. Der
Mediziner nimmt dabei eine Schlüsselrolle ein. Er täte deshalb gut
daran, nicht alle möglichen Untersuchungen zu empfehlen und so
die Abhängigkeit zu erhöhen. Eine werdende Mutter will das Beste
für ihr Ungeborenes. Sie wird die Meinung des Mediziners nicht
anzweifeln.

Die Bertelsmann-Studie zeigt aber auch, dass viele Frauen von
sich aus um die überflüssigen Untersuchungen bitten. Nicht zuletzt
die Fülle ungefilterter Informationen, die sich in Internetforen
findet, stellt dabei eine Gefahr dar. Erfahrungsaustausch ist
richtig und wichtig. Und doch ist jede Schwangerschaft
individuell. Am Ende muss jedes Elternpaar selbst wissen, welche
Untersuchung es für wichtig erachtet. Etwas mehr Gelassenheit hilft
bei der Entscheidung.

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Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
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