Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT zu den Bilanzzahlen deutscher Großkonzerne

Natürlich tut es gut, das Deutschlands
Großkonzerne nach den vielen negativen Nachrichten aus Europa und den
USA weiter mit guten Umsätzen glänzen. Zugleich rechtfertigt die
Situation am Arbeitsmarkt, wo die Arbeitslosenquote unter dem
vergleichbaren Vorjahreswert liegt, die gute Stimmung. Doch Vorsicht
vor zu viel Übermut! Jetzt abzuheben wäre gefährlich. Je nach
Temperament träumt mancher privat davon, auf einer einsamen Insel zu
leben. Für die deutsche Wirtschaft ist das schlicht unmöglich. Ihr
Wohl hängt einerseits von Rohstoffeinfuhren und andererseits von
ausländischen Absatzmärkten ab. Auf beiden Feldern aber droht Gefahr.
Die neue Konkurrenz aus Asien gefährdet die Versorgung mit Energie
und Rohstoffen sowohl durch ihre große Nachfrage als auch dadurch,
dass sie sich insbesondere in Afrika teilweise einen direkten Zugriff
gesichert hat. Export aber setzt voraus, dass im Ausland genug
Kapital zur Verfügung steht, um Waren zu bezahlen. Das ist vor allem
in Südeuropa oft nicht mehr und in den neuen Großmächten wie China
noch nicht gesichert.

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