Wenn Christian Wulff in Schloss Bellevue bleiben
will, dann darf er das auch. So sehen es die Regeln unseres Staates
vor. Aber wie sagte Merkels Regierungssprecher Steffen Seibert: Es
gibt keinen Moment, in dem festgestellt werden kann, nun sei ein
Thema vorbei. Deswegen könnten auf Christian Wulff noch mehrere Tage
zukommen wie der Freitag. Erst widerspricht ihm die Bank, bei der er
sein Haus abbezahlt, im Hinblick auf den Zeitpunkt des
Vertragsschlusses. Dann beteuert die lange schweigsame Kanzlerin ihre
Wertschätzung gegenüber dem belagerten Mann, den sie zum Präsidenten
wählen ließ. Dann schickt ihm die »Bild«-Zeitung ein Protokoll seines
Anrufs, weil er wohl nicht mehr wisse, was er gesagt habe. Dann
berichtet ein Magazin, Frau Wulff lasse sich auch schon mal kostenlos
einkleiden. Dann wird eine angebliche Schadenersatzforderung in
Milliardenhöhe gegen Christian Wulff wegen seiner früheren Tätigkeit
als VW-Aufsichtsrat bekannt. Meine Güte! Alltag sieht anders aus.
Doch der Bundespräsident hat diese Fragen herausgefordert. Und es
dürften weitere hinzukommen.
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